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Jörmungandr ist ebenso wie auch der Wolf Fenrir, wie auch die Totengöttin Hel ein Kind Lokis und der Riesin Angrboda.. Ob Jörmungandr nun weiblich oder männlich ist, ist nicht geklärt.. Es steht einfach nirgendwo.. Doch Jörmungandr ist wichtig für Midgard.. Denn sollte sich diese Schlange jemals erheben, wir würden buchstäblich unter gehen..
Ich werde aber Jörmungandr in diesem Text mal als weiblich betiteln und "sie" schreiben (die Schlange)..
Jörmungandr wurde als Kind ihrer Mutter von Odin entrissen, da die Asen Lokis Kinder fürchteten und glaubten, dass von ihnen große Gefahr ausging.. Jörmungandr wurde von Odin ins Meer geworfen.. Doch sie ertrank dort nicht.. Stattdessen sank sie auf den Grund und versank in tiefen Schlaf.. Dort wuchs sie.. Sie wuchs immer weiter, bis sie sich schließlich um ganz Midgard gelegt hatte und in ihren eigenen Schwanz biss..
Jörmungandr steht symbolisch für das Meer, dass unseren Planeten umgibt.. So wie das Wasser die Erde umschlingt, so umschlingt sie Midgard (unsere Welt).. Manchmal bewegt sie sich im Schlaf und verursacht so gewaltige Sturmfluten..
Thor wird ihr dreimal begegnen.. Von diesen Begegnungen erzähle ich hier:
Als Thor einmal mit dem Riesen Hymir zum fischen auf das Meer hinaus ruderte machte er Jagd auf Jörmungandr.. Als Haken verwendete er einen Anker und als Köder den Kopf eines Stieres.. Er warf den Stierkopf ins Wasser und wartete.. Doch nicht lange, denn Jörmungandr hatte Hunger und biss an.. Thor zerrte und zog an der Leine und tatsächlich tauchte sie auf.. Das Meer bebte, ganze Länder wurden überflutet doch Thor gab nicht nach.. Schließlich bekam Hymir, der Riese Angst und durchtrennte das Seil, worauf die Midgardschlange wieder in den Tiefen des Meeres verschwand..
Nachzulesen im Edda-Kapitel: Hymiskvidha (Die Sage von Hymir)
Ein weiteres mal begegnete er ihr am Hofe des Riesen Skrymir..
Skrymir forderte Thor und seine Begleiter (Loki, Thialfi und Röskwa) zu Wettkämpfen heraus, die sie alle samt verloren, da Skrymir sie mit Zaubertricks täuschte.. Nachdem auch Thor ein Trinkspiel verloren hatte, da er ein Horn leeren sollte, dass aber mit dem Meer verbunden war und dafür von Skrymir nur Sportt erntete verlangte, dass man ihm ein neues Spiel anbot.. Dazu steht in der Edda folgendes:
"Da sprach Utgardloki (Skrymir): >Junge Burschen pflegen hier, was wenig zu bedeuten scheint, meine Katze dort von der Erde aufzuheben, und nicht würde ich gedenken, solches dem Asathor anzumuten, wenn ich nicht zuvor gesehen hätte, daß Du viel weniger vermagst, als ich dachte.<
Alsbald lief eine graue, ziemlich große Katze über den Estrich der Halle. Thor ging hinzu, faßte sie mit der Hand mitten unterm Bauche und lupfte an ihr, und die Katze krümmte den Rücken, indem Thor an ihr hob, und als Thor sie so hoch empor zog, als er immer vermochte, ließ die Katze mit dem einen Fuß von der Erde; weiter brachte es Thor nicht in diesem Spiel."
Doch am Ende sollte Thor von Skrymir die Wahrheit erfahren:
"Ferner sprach er (Skrymir): > Das deuchte mich nicht weniger wert, als Du die Katze lüpftest, und dir die Wahrheit zu sagen, da erschraken alle, die es sahen, als Du ihr einen Fuß von der Erde hobst, denn die Katze war nicht, was sie dir schien: es war die Midgardschlange, die um alle Lande liegt, und kaum war sie noch lang genug, dass Schweif und Haupt die Erde berührten, denn so hoch strecktest du den Arm auf, daß nicht weit zum Himmel war."
Hätte Thor es geschafft die Katze hoch zu heben, hätte er Jörmungandr aus dem Meer gehoben, was wohl eine große, weltweite Flut ausgelöst hätte..
Nachzulesen im Edda-Kapitel: Gylfaginning 46..
Doch Jörmungandr und Thor treffen noch ein weiteres mal aufeinander.. Ein allerletztes mal.. Nämlich an Ragnarök, wenn die Schlange erwacht und das Meer verlässt um den Himmel zu vergiften.. Da wird Thor sie mit seinem Hammer erschlagen.. Doch Jörmungandr schafft es ihn zu vergiften und so stirbt dann auch Thor.. So steht es in der Edda im Kapitel Gylfaginning 51:
"Dem Thor gelingt es, die Midgardschlange zu töten; aber kaum ist er neun Schritte davongegangen, so fällt er tot zur Erde, von dem Gifte, daß der Wurm auf ihn speit."
Mit freundlicher Genehminung von Arn Thorvaldsson
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