Frau Holle
Sie ist eine mitteleuropäische Sagengestalt. Im Märchen der Gebrüder Grimm wohnt sie über den Wolken und wenn sie die Betten schüttelt, schneit es. In alten Zeiten wurde sie als Muttergöttin verehrt und sogar mit Frigg in Verbindung gebracht. Alte Sagen erzählen, dass sie die Seelen der Menschen prüft. Insbesondere junge Frauen sollen in ihren Brunnen steigen und so von Holle gesund und fruchtbar gemacht werden. Auch soll sie aber gerne Kinder in ihren Brunnen ziehen, die guten zu Glückskindern, die bösen aber zu Wechselbälgern machen. Sie hält sehr viel auf Ordnung und Fleiß. Mägde, die schon früh morgens in reingescheuerten Eimern Wasser zur Küche trugen, fanden oft Geldstücke darin. Faule Spinnerinnen bestraft sie, indem sie ihnen das Garn wirrt oder den Flachs entzündet. Oft erscheint sie auch als tückisch und neckend, indem sie besonders den Weibern gerne das Haar zerzaust. Daher heißen die mit verworrenen Haaren auch „Hollerkopf“.
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